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Einkaufsreise in Indien – die Begegnung mit den Affen

Meine Einkaufsreisen in Indien sind immer eine Herausforderung. Beweglichkeit im Denken und Handeln ist gefragt. Und hierbei hilft rationelles Denken allein selten. Wachsamkeit ist viel wichtiger. Was mich immer wieder verblüfft und zugleich fasziniert ist die Freiheit, die Tiere in diesem Land genießen.

Besonders beeindrucken mich die vielen Affen überall, vor allem auf den schönen Plätzen, wo Touristen sich gerne aufhalten. Die Affen sind so putzig, spielerisch, springen herum und sind immer in Bewegung. Ungeheuer charmant sind die Affen-Mütter mit ihren kleinen Babies. Affen sind genauso verrückt nach ihren Babies wie wir Menschen.

Für Fotografen gibt es viel zu tun, denn diese völlig verspielten Tiere vertragen in keiner Weise Langweile. Sie sind maßlos neugierig. Daraus entstehen immer wieder lustige Situationen. Die Affen können aber auch aggressiv werden, und wenn sie einem auf die Pelle rücken, muss man vorsichtig sein und darf die Tiere keineswegs verletzen. Und Gott bewahre, wenn Sie mit Ihrem Fahrzeug einen seiner Vertreter auf der Straße treffen und gar töten sollten. Das bedeutet nicht nur ein böses Karma. Denn die Affen gehören in Indien zu den heiligen Tieren.

 

 

 

Die Affen werden als göttliche Wesen verehrt und repräsentieren Hanuman, eine der höchsten Gottheiten des Hinduismus. Der Affengott Hanuman hat eine wichtige Aufgabe. Er wartet auf den Aufruf, Indien zu retten, wenn Gefahr droht, und kann das Land blitzschnell durchqueren (gemäß den Schriften).

 

Das moderne Indien, besonders die Städte, kommt mit diesen niedlich, heiligen Tieren nicht mehr zurecht. In der Sicherheit der Stadt haben sie keine natürlichen Feinde und können sich ohne Probleme vermehren. Außerdem, mit dem Status, den sie genießen, haben sie keinerlei Erschwernisse sich zu ernähren.

Wenn es eine Nahrungs-Knappheit gibt, sind sie schlau und können schnell handeln. Sie dringen in Häuser und Autos ein und stehlen einfach alles, was sie brauchen. Eigentlich ist Stehlen hierfür nicht der richtige Ausdruck. Sie bedienen sich, denn als Stellvertreter einer Gottheit nutzen sie ihre Rechte.

 

 

Touristen bleiben nicht verschont von der Schattenseiten der aggressiven Attacken der Affen. Ihnen gegenüber schwankt man ständig in einer Dualität der Gefühle. Nicht weil sie eine Gottheit vertreten, sondern weil sie so süß sein können. Es fällt einem schwer, sich längere Zeit über sie zu ärgern.

 

In Delhi, einer Stadt, die sich schnell modernisiert, werden die vielen Affen zu einem großen Problem. Da kann es wirklich zu viele von den Gottheiten geben. Folgend ein sehr gutes Video, das die Problematik mit einem gewissen Humor zeigt. Aber auch begreiflich macht, wie schwer es für die Inder ist , das Problem einfach zu lösen: Einfach alle Affen aus der Stadt zu verbannen. Ein schlechtes Gewissen gegenüber einer Gottheit, die man verehrt, nimmt man nicht so einfach in Kauf.

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